Einstationenpresse

Womit nicht nur Einsteiger beginnen, sondern auch für Präzisionsschützen unverzichtbar ist, sind die Einstationenpressen. Die Bandbreite an Typen ist groß, doch anhand einiger Merkmale erkennt man die richtige Presse für das gewünschte Einsatzgebiet.

Das erste Merkmal ist der Rahmen. Ein O-Ring Rahmen wird als besonders stabil beworben. Auch dürfte sich diese Art von Pressen nicht verwinden.

Ein offenes Rahmendesign ist nicht unbedingt ein Zeichen schlechter Qualität. Die günstigste Lee Presse gibt es für etwas mehr als 50,- €. Ein spartanisches Konzept, dass aber durchaus funktioniert. Für schmales Geld erhält man eine Presse mit der man funktionierende Munition herstellen kann.

Die Co-Ax Presse von Forster kostet über 400,- € und ist im Vergleich zur günstigen Lee Presse deutlich ausgefeilter. Die Matrizen werden nicht geschraubt, sondern über den Fixierring schwimmend gehalten. Davon verspricht man sich eine selbstjustierende Eigenschaft, wenn die Hülse auf die Matrize trifft. Ein universeller Hülsenhalter ist für die Hülse im Hub und oben zum Zündhütchen setzen. Andere Einstationenpressen, wie z.B. von Lee, RCBS, Lyman oder Redding, benötigen einen zur Hülse passenden Hülsenhalter. Die Hebelübersetzung verspricht mit wenig Kraftaufwand jede Arbeit umzusetzen.

Für Pressen mit einem Matrizengewinde werden diverse Schnellwechseladapter angeboten (z.B. Hornady Lock’n’Load oder Lee Breechlock). Absolut und spielfrei ist aber das Gewinde ohne Schnellwechseladapter.

Für die Präzision braucht es noch einen korrekt ausgerichteten Stempel, der die Hülse mit der Matrize zusammenbringt. Wenn das nicht der Fall ist, macht die Hülse z.B. beim Kalibrieren einen kleinen Satz zur Seite, wenn sie bei der Hubbewegung die Matrize erreicht. Im schlimmsten Fall geht die Hülse nicht rein und der Hubvorgang stoppt abrupt. Ein Hülsenschaden kann dann nicht ausgeschlossen werden. Oder die Hülse geht beim Hubvorgang in die Kalibriermatrize, wird aber zu einer Seite hin verbogen. Kaum sichtbar, aber ein Rolltest auf dem Tisch zeigt es.

RCBS Rock Chucker und Redding Big Boss 2 geben sich in Größe, Stabilität und Präzision nicht viel. Im Detail bietet die Redding Big Boss 2 allerdings Vorteile. Durch den leicht versetzen O-Ring Rahmen lassen sich die Hülsen bzw. die Patrone leichter entnehmen. Allerdings nur für Rechtshänder. Linkshänder müssen um den Versatz umgreifen. Beim Ausstoßen des alten Zündhütchen gelangen diese bei der Redding Presse in einem Schlauch, der sauber geleert werden kann. Bei der RCBS Presse ist eine Auffangschale dafür zuständig. Diese arbeitet aber weniger gut und es gehen mehr ausgestoßene Zündhütchen daneben, als bei Redding. Das Leeren ist aber bei RCBS mit etwas Geschickt und Schmutz verbunden. Von der max. Patronenlänge, die verarbeitet werden kann, liegen beide Pressen gleich auf. Beide Pressen sind ihr Geld Wert, wobei Redding einen Zacken mehr haben will.

Für längere Patronen gibt es z.B. ein Lee .50 BMG Kit (preisgünstig) oder die Presse RCBS Ammomaster 2 (mehrere hundert Euro)